Krankheiten beim Kromfohrländer


  1.Vorwort und ein paar kritische Gedanken  
 
Beim Kromfohrländer gibt es diverse Erkrankungen. Im Laufe der Zeit haben wir dazu viele Informationen und Erfahrungsberichte zusammengetragen, die wir gerne mit anderen Kromi-Besitzern und Interessierten teilen möchten. Da die Informationen im Laufe der Jahre immer umfangreicher geworden sind, haben wir für jede Erkrankung eine eigene Seite eingerichtet, die über die Untermenüs unserer Homepage bzw. über die oben stehenden Links zu erreichen sind.
 
In dieser Rubrik möchte ich mich mit den bei Kromfohrländern häufiger vorkommenden Krankheiten befassen. Zu einigen Erkrankungen kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Bei anderen Dingen habe ich Erfahrungsberichte betroffener Kromibesitzer auf meiner HP veröffentlicht sowie auf Links zu Seiten, die sich mit dem Thema befassen, verwiesen. Da ich kein Mediziner bin, kann ich natürlich keine Berichte mit besonderem wissenschaftlichem Anspruch erstellen - vielmehr möchte ich versuchen, die Themen für Laien verständlich aufzuarbeiten und Tipps für die Praxis geben.
 
Wenn Sie zu einem Thema dieser Seite Bilder, Pflege- bzw. Ernährungstipps oder eigene Erfahrungsberichte beisteuern können, würde ich mich freuen, wenn Sie mir eine entsprechende E-Mail ( familienkromi@web.de ) zusenden würden.
 
Erfreulicherweise findet man heutzutage die eine oder andere Website, auf der offen und ehrlich über Krankheiten, die in der Rasse Kromfohrländer vorkommen, berichtet wird. Als wir 2003 bis 2004 noch zu den Interessenten zählten, war es in Kromikreisen nicht gern gesehen über Erbkrankheiten oder gar rassetypische Erkrankungen zu sprechen und uns wurde von anderen Kromi-Besitzern geraten, das Thema Krankheiten bei gewissen Züchtern besser gar nicht erst anzusprechen, da dies neben unseren damals noch kleinen Kindern auch ein Anlass sein könnte, auf der Interessentenliste weit nach hinten zu rutschen oder ganz gestrichen zu werden. Auch gab es damals noch nicht die Vielzahl an Kromfohrländer-Websites im Internet, wie man sie heutzutage findet.
 
Nach einer zwischenzeitlich da gewesenen freizügigeren Berichterstattung über erkrankte Kromfohrländer ist in den letzten Jahren allerdings festzustellen, dass es wieder vermehrt Websites gibt, auf denen das Thema Krankheiten bagatellisiert und schöngeredet wird. Auch bekommen Besitzer, die es dennoch tun, Gegenwind von Züchtern oder anderen Kromi-Besitzern. Teilweise enthalten die Berichte auf manchen Homepages auch grotestke Versuche, die Rasse krampfhaft in einem absolut tadellosen und kerngesunden Licht dastehen zu lassen.
 
Websites wie unsere Familienkromi-HP, auf denen offen und ehrlich über Krankheiten berichtet wird, wurden nach früherer langjähriger Popularität und vielfacher Verlinkung von den Linklisten der "Vogel-Strauß-Anhänger" (frei nach dem Motto: Den Kopf in den Sand stecken) gelöscht und diejenigen, die über unliebsame Theman berichten kurzum zur Persona non grata erklärt. Glücklicherweise gibt es noch genug Kromi-Besitzer und Interessierte, die sich ihre eigene Meinung bilden und von derlei Einflussnahme nicht beeindrucken lassen.
 
Den von Erkrankungen ihres Hundes betroffenen Kromi-Besitzern und der Zucht zukünftiger Kromi-Generationen ist mit der Vogel-Strauß-Taktik freilich nicht geholfen. Und so gibt es einige Kromfohrländer, bei denen leider nach vorhandenen Symptomen für eine Autoimmunerkankung jede Hilfe zu spät kam, weil die betroffenen Hundebesitzer zuvor von ihrem Züchter oder anderen Kromfohrländerbesitzern in einer trügerischen Sicherheit gewogen wurden. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass gewisse Krankheiten oftmals erst im mittleren Lebensalter zu Tage treten. Epilepsie z.B. bricht meistens in dem Alter von 2-3 Jahren aus und Autoimmunerkankungen -soweit sie nicht bereits im ersten Lebensjahr auftreten- manifestieren sich oft erst zwischen dem 5. - 7. Lebensjahr. Auch die Gelenkprobleme wie Arthrose, Ellenbogendyspalasie und Autoimmune Arthritis treten vielfach ab dem mittleren Lebensalter ab 5 Jahren auf, so dass es befremdlich wirkt, wenn gerade Kromi-Besitzer, die erst seit 2 oder 3 Jahren einen Kromfohrländer ihr eigen nennen und nicht auf langjährige Erfahrungen zurückblicken können zu den vehementesten Vertretern der Vogel-Strauß-Fraktion gehören.
 
Ich möchte mit meinem Vorwort jedoch weder unnötige Panik verbreiten noch die ganze Rasse krank reden, so dass ich nach all diesen kritischen Anmerkungen das Vorwort gerne damit enden lassen möchte, dass es auch jede Menge gesunde Kromfohrländer gibt, die aktiv und verspielt bis ins hohe Alter ihren Besitzern viel Freude bereiten. Des Weiteren können auch kranke Kromfohrländer trotz ihrer Erkrankung bei entsprechender Pflege ein stolzes Alter erreichen. Auch unsere Amelie, die im Alter von 7 Jahren schwer leberkrank wurde, ist momentan sehr agil, lustig und verspielt und wird nunmehr bereits 11 Jahre alt.
 
Berlin, im Juli 2015
 
                           Kromfohrländer Amelie Potsdam
                                           (Amelie im September 2017, 13 Jahre alt)

  

2. Die Gesundheitsumfrage

 Der Rassezuchtverein der Kromfohrländer (RZV) und auch der Verein ProKromfohrländer eV sind sehr bemüht um die Zucht gesunder Kromfohrländer. Damit durch Zuchtlenkungsmaßnahmen gesunde Kromfohrländer gezüchtet werden können, werden sowohl durch den RZV als auch durch ProKromfohrländer e.V. jährlich bundesweite Fragebogenaktionen durchgeführt, in deren Rahmen turnusmäßig die Besitzer aller im RZV und bei ProKromfohrländer eV gezüchteten Kromfohrländer angeschrieben werden. Auch bei dem Schweizer Kromfohrländer Club und dem finnischen Rassezuchtverein, gibt es Gesundheitsumfragen.

 
Die Hundebesitzer der in den o.g. Vereinen gezüchteten Kromfohrländer werden erstmalig mit dem vollendetem ersten Lebensjahr des Hundes, dann 3x alle zwei Jahren und ab dem 7. Lebensjahr des Hundes alle drei Jahre angeschrieben und zwar auch dann, wenn man selber gar kein Vereinsmitglied ist. Die Umfragen werden wie oben bereits erwähnt jeweils im Frühjahr durchgeführt. Sollte Ihr Hund zu diesem Zeitpunkt noch kein Jahr alt sein, so werden Sie erst im darauf folgenden Jahr angeschrieben. Somit erhalten manche Hundebesitzer also erst ihren Fragebogen, wenn ihr Hund schon deutlich älter als 1 Jahr ist.
 
Damit die Umfragen flächendeckend durchgeführt werden können, ist es hilfreich, wenn Sie bei einem etwaigen Umzug nach dem Erwerb Ihres Kromfohrländers Ihrem Zuchtverein auch eine Adressänderung mitteilen würden.

Die entsprechenden Gesundheitsfragebögen sollen nach bestem Wissen und Gewissen ehrlich ausgefüllt und zurückgeschickt werden und zwar auch dann, wenn der eigene Hund gesund ist. Nur durch die Mithilfe aller Kromfohrländerbesitzer ist es möglich, riskante Verpaarungen zu vermeiden, damit gesunde Hunde gezüchtet werden können. Jeder, der einen erkrankten Hund hat, weiß wie belastend und auch teuer eine solche Erkrankung werden kann, so dass jeder bemüht sein sollte, mitzuhelfen damit zukünftige Erkrankungen reduziert bzw. vermieden werden können.

 
Die Daten aus den Gesundheitsumfragen fließen nach der Auswertung in die sogenannte Epilepsieliste und die Gesundheitsliste ein, in denen die erkrankten Tiere und die jeweilige Krankheit erfasst werden. Diese Listen stehen allen Züchtern, Vereinsmitgliedern und dem Zuchtausschuss zur Verfügung, damit bei zukünftigen Verpaarungen ein geringstmögliches Krankheitsrisiko erzielt werden kann. Die Listen können gegen einen geringen Kostenbeitrag bei den Zuchtbuchstellen angefordert werden, wovon auch jeder Züchter unbedingt Gebrauch machen sollte. In der Epilepsie-Liste sind, wie der Name schon sagt, die Epilepsie-Fälle erfasst und in der Gesundheitsliste die Autoimmunerkrankungen, die Fälle von Digitaler Hyperkeratose sowie die Fälle von Hereditärem Katarakt.
 
Leider höre ich jedoch immer wieder von erkrankten –in den Listen aber als gesund/unbekannt geführten- Kromfohrländern. So traf ich beispielsweise eine Frau, die einen 2,5-jährigen Kromi aus 2. Hand übernommen hatte, der an Digitaler Hyperkeratose erkrankt ist. Der Vorbesitzer hatte die Erkrankung weder behandelt noch hatte er die Erkrankung seines Hundes an den Verein gemeldet.
 
Im nächsten Fall handelte es sich um eine Kromi-Halterin mit einem an Myastenia gravis (eine Autoimmunerkrankung) erkrankten Kromi. Obwohl eine ärztliche Diagnose schon mehrere Monate zurücklag, war auch die schwerwiegende Erkrankung dieses Hundes nicht an den Verein gemeldet worden.
 
Im dritten Fall traf eine mit mir befreundete Kromi-Halterin zufällig eine andere Kromi-Besitzerin im Wald, deren Hund sehr krank aussah. Auf ihren Hund angesprochen gab die Kromi-Besitzerin an, dass ihr Hund an einer Autoimmunerkrankung leide. Auch dieser Hund war nicht gemeldet.
 
Auch von nicht gemeldeten Epi-Hunden hört man immer wieder und die Aufzählung ließe sich sicherlich noch weiterführen.
 
So lobenswert und hilfreich die Gesundheitsumfrage als solches auch ist; so kann sie dennoch nur so gut und aussagekräftig sein, wie sie mit Informationen durch uns Kromi-Besitzer „gefüttert“ wird. Werden einige Hunde –aus welchen Gründen auch immer- nicht gemeldet, so verfälscht das die Informationen über den Gesundheitszustand der entsprechenden Zuchtlinien nicht unerheblich. In diesem Zusammenhang möchte ich auch darauf hinweisen, dass es nicht ausreicht, wenn Sie Ihren Züchter über eine Erkrankung Ihres Hundes informieren. Die Meldung bei den jeweiligen Zuchtvereinen muss zusätzlich erfolgen, denn Vermerke in den Gesundheitslisten dürfen nur aufgrund der Aussagen der Eigentümer der jeweiligen Hunde erfolgen. Außerdem habe ich es leider beim RZV erlebt, dass es auch immer wieder einmal Züchter gibt, die abwiegeln und Krankheiten bagatellisieren.
 
Nun möchte ich den Besitzern der nicht gemeldeten Kromis nicht unterstellen, dass diese ihre Hunde absichtlich nicht gemeldet haben. Womöglich hätten sie ihre Hunde bei der nächsten Gesundheitsumfrage, bei der sie angeschrieben werden, auch gemeldet. Nur können zwischen Auftreten der Krankheit und Fragebogenaktion schlimmstenfalls fast 2-3 Jahre liegen - nämlich dann, wenn der Hund unmittelbar nach der vorangegangenen Gesundheitsumfrage erkrankt ist und der Besitzer den nächsten Fragebogen (ca. 2-3 Jahre später) abwartet, um dann dort seine Angaben zu machen.
 
In dieser Zeit wird mitunter aber mit den Eltern, Geschwistern oder anderen nahen Verwandten des erkrankten Hundes weitergezüchtet, ohne dass die Züchter oder der Zuchtausschuss, der die Zuchtanträge zu genehmigen hat, etwas von der Erkrankung des betreffenden Hundes wissen. Die Folge sind schlimmstenfalls wieder an der entsprechenden Krankheit erkrankte Hunde, obwohl sich dieses durch eine andere Paarungszusammenstellung hätte vermeiden lassen, wenn –ja, WENN- zum Zeitpunkt der Zuchtplanung bekannt gewesen wäre, dass ein naher Verwandter der Zuchthunde an einer entsprechenden Erbkrankheit erkrankt ist. Zwar werden trotz sorgfältiger Planung immer wieder einmal Krankheiten in den Würfen vorkommen (da kann man den Züchtern keinen Vorwurf machen ! ); jedoch kann das Risiko durch Berücksichtigung möglichst aller erkrankten Hunde in der nahen Verwandtschaft der Zuchthunde weitestgehend minimiert werden.
 
Aus diesem Grunde möchte ich einen eindringlichen Appell an alle Kromi-Besitzer (egal ob Züchter oder Nichtzüchter) richten, das Auftreten einer Erbkrankheit (Epilepsie, Autoimmunerkrankungen, Digitale Hyperkeratose, Hereditärer Katarakt...) umgehend an den RZV zu melden, sobald man eine entsprechende Diagnose hat oder sobald ein dringender Verdacht auf eine Erbkrankheit vorliegt. Bitte warten Sie nicht bis zur nächsten Gesundheitsumfrage!!! Auch bei einmaligen krampfartigen Zitteranfällen (hier könnte Epilepsie vorliegen) oder kahlen Schwanzspitzen, welche ein ernstzunehmender Hinweis auf Autoimmunerkrankungen sind, sollten Sie sich in jedem Fall mit dem RZV und ProKromfohrländer eV oder aber auch mit mir, damit ich weiterhelfen kann, in Verbindung setzen.
 
Dies soll natürlich nicht heißen, dass jeder unbedeutende kleine Riss in den Ballen Ihres Kromis oder jeder Schnupfen gemeldet werden soll. Wenn Sie sich jedoch sicher sind (erfahrene, engagierte Züchter oder Kromi-Besitzer werden Ihnen bei offenen Fragen gerne zur Seite stehen), dass Ihr Hund eine der oben genannten Krankheiten haben könnte oder sogar eine ärztliche Diagnose vorliegt, so greifen Sie zum Telefonhörer und melden das. Sie leisten damit einen großen Beitrag zur Zucht gesunder Kromfohrländer.
 
Übrigens: Auch unsere Amelie „leidet“ an einer Erbkrankheit. Sie hat Digitale Hyperkeratose. Die Verdachtsmomente ergaben sich ziemlich früh. Daher habe ich Amelies Ballen immer wieder erfahrenen Züchtern bzw. Mitgliedern des Zuchtausschusses gezeigt und selber beobachtet. Als die Diagnose eindeutig war, habe ich dies unmittelbar bei der Zuchtbuchstelle angezeigt, obwohl es bis zum nächsten Fragebogen noch lange Zeit gedauert hätte.
 
In diesem Sinne hoffe ich auf weitere ehrliche und zeitnahe Meldungen von erkrankten Kromfohrländern, damit die Bemühungen um eine Verbesserung des Gesundheitszustandes unserer Rasse nicht auch noch durch verzögerte oder unehrliche Meldungen beeinträchtigt werden.
 
Krankheiten beim Kromfohrländer
 

 

 

                                                                       

 

          

  


3. Zusatzinfos:

==> Die Degenerative Myelopathie, der MDR-1-Defekt und das Collie-Eye-Syndrom kommen beim reinrassigen Kromfohrländer NICHT vor!!!! Aus diesem Grund gibt es auf unserer Homepage auch keine Unterseiten zu diesen Erkrankungen.

==> Damit wir auch weiterhin betroffenen Hundebesitzern helfen und die Zucht gesunder Kromfohrländer unterstützen können, bitten wir Euch, uns über etwaige Erkrankungen Eurer Kromis unabhängig von etwaigen Vereinszugehörigkeiten zu informieren. Egal, ob es jetzt Epilepsie, eine Autoimmunerkrankung, Krebs, Gelenkerkrankung oder was auch immer ist. Wir sind an all Euren Informationen zum Gesundheitszustand Eures Kromis interessiert. Die Daten werden NICHT veröffentlicht (es sei denn Ihr wünscht das) und sind nur für unseren internen Gebrauch bestimmt. Gerne helfen wir Euch natürlich, wenn Ihr irgendeinen Rat benötigt. Bitte schickt Eure Mails an: familienkromi@web.de

 
Auch in unserem Gästebuch dürfen gerne Lob, Kritik, Anregungen, Grüße und Bilder hinterlassen werden.    
                                            

Wer Rat und Hilfe benötigt kann auch gerne weitere Informationen über unser Kromi-Forum einholen   


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