Die Hundebesitzer der in den o.g. Vereinen gezüchteten Kromfohrländer werden erstmalig mit dem vollendetem ersten Lebensjahr des Hundes, dann 3x alle zwei Jahren und ab dem 7. Lebensjahr des Hundes alle drei Jahre angeschrieben und zwar auch dann, wenn man selber gar kein Vereinsmitglied ist. Die Umfragen werden wie oben bereits erwähnt jeweils im Frühjahr durchgeführt. Sollte Ihr Hund zu diesem Zeitpunkt noch kein Jahr alt sein, so werden Sie erst im darauf folgenden Jahr angeschrieben. Somit erhalten manche Hundebesitzer also erst ihren Fragebogen, wenn ihr Hund schon deutlich älter als 1 Jahr ist.
Damit die Umfragen flächendeckend durchgeführt werden können, ist es hilfreich, wenn Sie bei einem etwaigen Umzug nach dem Erwerb Ihres Kromfohrländers Ihrem Zuchtverein auch eine Adressänderung mitteilen würden.
Die entsprechenden Gesundheitsfragebögen sollen nach bestem Wissen und Gewissen ehrlich ausgefüllt und zurückgeschickt werden und zwar auch dann, wenn der eigene Hund gesund ist. Nur durch die Mithilfe aller Kromfohrländerbesitzer ist es möglich, riskante Verpaarungen zu vermeiden, damit gesunde Hunde gezüchtet werden können. Jeder, der einen erkrankten Hund hat, weiß wie belastend und auch teuer eine solche Erkrankung werden kann, so dass jeder bemüht sein sollte, mitzuhelfen damit zukünftige Erkrankungen reduziert bzw. vermieden werden können.
Die Daten aus den Gesundheitsumfragen fließen nach der Auswertung in die sogenannte Epilepsieliste und die Gesundheitsliste ein, in denen die erkrankten Tiere und die jeweilige Krankheit erfasst werden. Diese Listen stehen allen Züchtern, Vereinsmitgliedern und dem Zuchtausschuss zur Verfügung, damit bei zukünftigen Verpaarungen ein geringstmögliches Krankheitsrisiko erzielt werden kann. Die Listen können gegen einen geringen Kostenbeitrag bei den Zuchtbuchstellen angefordert werden, wovon auch jeder Züchter unbedingt Gebrauch machen sollte. In der Epilepsie-Liste sind, wie der Name schon sagt, die Epilepsie-Fälle erfasst und in der Gesundheitsliste die Autoimmunerkrankungen, die Fälle von Digitaler Hyperkeratose sowie die Fälle von Hereditärem Katarakt.
Leider höre ich jedoch immer wieder von erkrankten –in den Listen aber als gesund/unbekannt geführten- Kromfohrländern. So traf ich beispielsweise eine Frau, die einen 2,5-jährigen Kromi aus 2. Hand übernommen hatte, der an Digitaler Hyperkeratose erkrankt ist. Der Vorbesitzer hatte die Erkrankung weder behandelt noch hatte er die Erkrankung seines Hundes an den Verein gemeldet.
Im nächsten Fall handelte es sich um eine Kromi-Halterin mit einem an Myastenia gravis (eine Autoimmunerkrankung) erkrankten Kromi. Obwohl eine ärztliche Diagnose schon mehrere Monate zurücklag, war auch die schwerwiegende Erkrankung dieses Hundes nicht an den Verein gemeldet worden.
Im dritten Fall traf eine mit mir befreundete Kromi-Halterin zufällig eine andere Kromi-Besitzerin im Wald, deren Hund sehr krank aussah. Auf ihren Hund angesprochen gab die Kromi-Besitzerin an, dass ihr Hund an einer Autoimmunerkrankung leide. Auch dieser Hund war nicht gemeldet.
Auch von nicht gemeldeten Epi-Hunden hört man immer wieder und die Aufzählung ließe sich sicherlich noch weiterführen.
So lobenswert und hilfreich die Gesundheitsumfrage als solches auch ist; so kann sie dennoch nur so gut und aussagekräftig sein, wie sie mit Informationen durch uns Kromi-Besitzer „gefüttert“ wird. Werden einige Hunde –aus welchen Gründen auch immer- nicht gemeldet, so verfälscht das die Informationen über den Gesundheitszustand der entsprechenden Zuchtlinien nicht unerheblich. In diesem Zusammenhang möchte ich auch darauf hinweisen, dass es nicht ausreicht, wenn Sie Ihren Züchter über eine Erkrankung Ihres Hundes informieren. Die Meldung bei den jeweiligen Zuchtvereinen muss zusätzlich erfolgen, denn Vermerke in den Gesundheitslisten dürfen nur aufgrund der Aussagen der Eigentümer der jeweiligen Hunde erfolgen. Außerdem habe ich es leider beim RZV erlebt, dass es auch immer wieder einmal Züchter gibt, die abwiegeln und Krankheiten bagatellisieren.
Nun möchte ich den Besitzern der nicht gemeldeten Kromis nicht unterstellen, dass diese ihre Hunde absichtlich nicht gemeldet haben. Womöglich hätten sie ihre Hunde bei der nächsten Gesundheitsumfrage, bei der sie angeschrieben werden, auch gemeldet. Nur können zwischen Auftreten der Krankheit und Fragebogenaktion schlimmstenfalls fast 2-3 Jahre liegen - nämlich dann, wenn der Hund unmittelbar nach der vorangegangenen Gesundheitsumfrage erkrankt ist und der Besitzer den nächsten Fragebogen (ca. 2-3 Jahre später) abwartet, um dann dort seine Angaben zu machen.
In dieser Zeit wird mitunter aber mit den Eltern, Geschwistern oder anderen nahen Verwandten des erkrankten Hundes weitergezüchtet, ohne dass die Züchter oder der Zuchtausschuss, der die Zuchtanträge zu genehmigen hat, etwas von der Erkrankung des betreffenden Hundes wissen. Die Folge sind schlimmstenfalls wieder an der entsprechenden Krankheit erkrankte Hunde, obwohl sich dieses durch eine andere Paarungszusammenstellung hätte vermeiden lassen, wenn –ja, WENN- zum Zeitpunkt der Zuchtplanung bekannt gewesen wäre, dass ein naher Verwandter der Zuchthunde an einer entsprechenden Erbkrankheit erkrankt ist. Zwar werden trotz sorgfältiger Planung immer wieder einmal Krankheiten in den Würfen vorkommen (da kann man den Züchtern keinen Vorwurf machen ! ); jedoch kann das Risiko durch Berücksichtigung möglichst aller erkrankten Hunde in der nahen Verwandtschaft der Zuchthunde weitestgehend minimiert werden.
Aus diesem Grunde möchte ich einen eindringlichen Appell an alle Kromi-Besitzer (egal ob Züchter oder Nichtzüchter) richten, das Auftreten einer Erbkrankheit (Epilepsie, Autoimmunerkrankungen, Digitale Hyperkeratose, Hereditärer Katarakt...) umgehend an den RZV zu melden, sobald man eine entsprechende Diagnose hat oder sobald ein dringender Verdacht auf eine Erbkrankheit vorliegt. Bitte warten Sie nicht bis zur nächsten Gesundheitsumfrage!!! Auch bei einmaligen krampfartigen Zitteranfällen (hier könnte Epilepsie vorliegen) oder kahlen Schwanzspitzen, welche ein ernstzunehmender Hinweis auf Autoimmunerkrankungen sind, sollten Sie sich in jedem Fall mit dem RZV und ProKromfohrländer eV oder aber auch mit mir, damit ich weiterhelfen kann, in Verbindung setzen.
Dies soll natürlich nicht heißen, dass jeder unbedeutende kleine Riss in den Ballen Ihres Kromis oder jeder Schnupfen gemeldet werden soll. Wenn Sie sich jedoch sicher sind (erfahrene, engagierte Züchter oder Kromi-Besitzer werden Ihnen bei offenen Fragen gerne zur Seite stehen), dass Ihr Hund eine der oben genannten Krankheiten haben könnte oder sogar eine ärztliche Diagnose vorliegt, so greifen Sie zum Telefonhörer und melden das. Sie leisten damit einen großen Beitrag zur Zucht gesunder Kromfohrländer.
Übrigens: Auch unsere Amelie „leidet“ an einer Erbkrankheit. Sie hat Digitale Hyperkeratose. Die Verdachtsmomente ergaben sich ziemlich früh. Daher habe ich Amelies Ballen immer wieder erfahrenen Züchtern bzw. Mitgliedern des Zuchtausschusses gezeigt und selber beobachtet. Als die Diagnose eindeutig war, habe ich dies unmittelbar bei der Zuchtbuchstelle angezeigt, obwohl es bis zum nächsten Fragebogen noch lange Zeit gedauert hätte.
In diesem Sinne hoffe ich auf weitere ehrliche und zeitnahe Meldungen von erkrankten Kromfohrländern, damit die Bemühungen um eine Verbesserung des Gesundheitszustandes unserer Rasse nicht auch noch durch verzögerte oder unehrliche Meldungen beeinträchtigt werden.