Familienkromi-Kromfohrländer

1. Versuch A-Wurf vom Lavendelweiher (Januar 2023)

Süß wie Marzipan - Hundehochzeit in Lübeck

Erstens kommt es anders...und zweitens als man denkt! - Nouri überraschte uns am 20.01.2023 mit einer vorgezogenen Läufigkeit, so dass wir zügig einiges organisieren und auch den Deckrüdenbesitzern Bescheid geben mussten, dass wir nun schon 4 Wochen früher als geplant kommen würden. Auch das Hotelzimmer musste vorbestellt werden. Glücklicherweise fanden wir ein gut gelegenes, hundefreundliches Hotel in Lübeck und es standen beide Deckrüdenbesitzer auch für Ende Januar schon zur Verfügung.

Nachdem Nouris Progesteronwert zur Berechnung des optimalen Decktermins am 27.01.2023 bei 1,5 und drei Tage später bei 9,85 lag, fand am 31.01.2023 die Hochzeitsreise in das schöne Lübeck statt.

Wir fuhren zunächst zu dem ursprünglich geplanten Rauhaarrüden um ihn uns vor Ort anzuschauen, ob es mit ihm passt, da seine äußerst netten und verantwortungsvollen Besitzer uns im Vorfeld am Telefon mitgeteilt hatten, dass sie sich nicht sicher sind, ob er nach einem überstandenen Magen-Darm-Infekt fit genug zum Decken ist. Nouri hatte ich daher dann auch erst einmal im Auto gelassen, als ich den Besitzern des Rauhaarrüden einen Besuch abgestattet habe.

Es stellte sich heraus, dass der Rüde tatsächlich noch gesundheitlich angeschlagen ist, so dass wir es gar nicht erst ausprobiert haben, ob die beiden Hunde sich mögen und es mit dem Decken klappen würde. Allein der Duft der läufigen Hündin hätte für den Rüden enormen Stress bedeutet und auch die Verantwortung für die künftigen Welpen hat uns davon abgehalten, die beiden Hunde zusammenzuführen.  

Gesundheit geht vor Bärtigkeit und somit sind wir dann direkt weiter zu Bravo vom Flawenjupé weitergefahren, einem fast 10 Jahre alten glatt-kurzhaarigen Projektkromi.

Nouri und Bravo waren sich auf Anhieb sympathisch und das gemeinsame Spielen und Werben sah sehr harmonisch aus. Es war herrlich anzuschauen, wie toll die beiden sich verstanden haben und wie liebevoll sie miteinander umgegangen sind. Auch mein Bauchgefühl sagte, dass dies die richtige Wahl für die Verpaarung ist.

Nouri und Bravo haben trotz des grottenschlechten Wetters sehr zügig innerhalb von nur 20 Minuten zueinander gefunden, völlig natürlich und instinktsicher den Deckakt vollzogen und bestätigten damit, dass die Chemie zwischen den Beiden stimmte. Meine persönliche Meinung ist ohnehin, dass Hunde ein sehr gutes Gespür dafür haben, ob der ausgewählte Partner gesundheitlich und genetisch passend ist.

Am nächsten Tag haben wir Bravo noch einmal einen Besuch abgestattet. Da ging dann alles noch schneller. Innerhalb von weniger als 10 Minuten waren die Beiden sich einig, dass sie für Nachwuchs sorgen möchten. Fast hätten sie beim Rausstürmen in den Garten noch das Fliegengitter der Terrassentür mitgerissen, da wir ihnen gar nicht schnell genug die Tür öffnen konnten.

Wir danken Bravos Besitzern ganz herzlich für die Gastfreundschaft und zwei schöne Nachmittage, die wir mit ihnen verbracht haben! Auch den Besitzern des zuvor angedachten Rauhaarrüden danken wir für die Zeit, die sich für uns genommen haben. Nun heißt es abzuwarten, ob die Liason zwischen den Bravo und Nouri auch Früchte trägt. In 4 Wochen werden wir zum Ultraschall gehen und danach mehr wissen.

Bravos Mutter ist die mittlerweile 15 Jahre alte reinrassige Kromfohrländer-Hündin Ajoula vom Linderoth. Sein Vater Astix (Dansk-Svenk-Gardhund "Liekedeeler Aladin von Lieke") ist fast 12 Jahre alt. Beide sind gesund, lebensfroh, munter und waren noch nie ernsthaft krank. Viele Bilder von Bravos Eltern und Geschwistern finden sich auf der Homepage des Zwingers vom Flawenjupé.

Bravo ist 42,4 cm groß und hat eine hohe genetische Diversität von 43,7 %. Er ist kerngesund, hat ein schönes glänzendes Fell, ein tolles Gangbild und strotzt auch mit seinen fast 10 Jahren noch vor Energie. Um die Augen herum lassen sich mittlerweile ein paar helle Haare blicken, was ihm eine ganz besondere Ausstrahlung verleiht. Wir sind froh, einen so tollen älteren Rüden für unseren A-Wurf erhalten zu haben, denn auch die Altersvitalität ist einer von vielen Punkten, die sich gerne weiter vererben. Zudem ist er ein total lieber Kerl mit einem ganz tollen Wesen. Lediglich mit einigen anderen Rüden verträgt er sich nicht ganz so gut. Aber das ist ja völlig normal.

Bravo hat gesunde Gelenke, einen harmonischen Körperbau und ist immer noch sehr gut bemuskelt. Er wurde auf HD geröntgt und ist auch diesbezüglich gesund. In der Zuchtstätte vom Dütewald hat er 2021 für Nachwuchs gesorgt. Seine Tochter Abby wohnt sogar ganz bei uns in der Nähe und ist ein wilder Feger.

Nouri und Bravo haben 6 Generationen keine gemeinsamen Ahnen, womit wir auch vom Verwandtschaftsgrad her sehr gut aufgestellt sind.

Vom Fell her werden bei unserem A-Wurf vom Lavendelweiher sowohl rauhaarige als auch glatthaarige Welpen erwartet, da Bravo reinerbig für Glatthaar und Nouri mischerbig für Rauhaar ist. Des Weiteren können bei uns sowohl glatt-langhaarige als auch glatt-kurzhaarige Welpen dabei sein, denn sowohl Nouri als auch Bravo bringen mischerbig das Gen für Langhaarigkeit mit. Dadurch, dass Nouri reinerbig für das dominante Braun ist, werden alle Welpen braun-weiß gescheckt sein.

Wir werden also in Bezug auf die Fellvariante vermutlich einen sehr gemischten Wurf erwarten, so dass sich Interessenten für beide Fellvarianten bei uns melden können. Wer nicht auf eine bestimmte Fellvariante oder ein bestimmtes Geschlecht (Rüde - Hündin) festgelegt ist, hat es natürlich etwas einfacher, dass ein passender Welpe für ihn dabei sein könnte.

Bravo mit seinem Vater Astix

Die Hündin sollte normal gefüttert und normal bewegt werden. Es dürfen keine Insektizide benutzt oder Impfungen mit Lebendstoffen verabreicht werden. ==> Da wir sowieso keine Insektizide verwenden, fällt uns dies nicht schwer.

Erster Deckungstag. Sperma wandert außerhalb der Gebärmutterschleimhaut. Um die Chancen einer Befruchtung zu erhöhen, sollte der Deckakt innerhalb von 48 Stunden nach dem ersten Deckakt wiederholt werden. ==> Am 01.02.2023 waren wir mit Nouri noch einmal bei Bravo vom Flawenjupé zum Nachdecken. Die Beiden waren sich schnell einig ;-) Alle Infos zu Bravo finden sich bei seiner Deckrüdenvorstellung.

Sperma wandert zu den Eileitern. Die Spermien bleiben in den weiblichen Geschlechtsorganen eine Zeitlang befruchtungsfähig. Das Sperma der Rüden kann in den Fortpflanzungsorganen der Hündin etwa 5-7 Tage überleben.

Sperma erreicht die Eileiter, in denen sich reife Eizellen befinden.

Befruchtung der Eizellen (in den Eileitern).

Die befruchteten Eizellen wandern in den Gebärmutterhals.

Die Hündin leidet möglicherweise unter morgendlicher Übelkeit aufgrund der hormonellen Umstellung oder Spannungen in der Gebärmutter. Füttern Sie kleine Mahlzeiten mehrmals am Tag, um gegen die morgendliche Übelkeit zu helfen. Falls die morgendliche Übelkeit anhält, kann der Tierarzt ein Mittel verschreiben, um die Gebärmutter zu beruhigen. Manche Hündinnen fressen ab dem 20. Tag für einige Tage gar nichts oder zumindest sehr wenig. In der Regel pegelt sich ihr Fressverhalten danach wieder ein. Viele Hündinnen sind jetzt besonders anhänglich.

Am 19. Tag setzen sich die Keimbläschen (sog. Blastozysten) in der Gebärmutterwand fest. Diese formen embryonale Bläschen. Ab dem 21. Tag sondern viele Hündinnen zähflüssigen, klaren Schleim ab. Das ist das eindeutigste Zeichen, dass der Deckakt geklappt hat.

Ab dem 22. Tag der Trächtigkeit sind die Embryos für den Tierarzt sichtbar. Der Herzschlag kann zur Diagnose der Trächtigkeit herangezogen werden. Anstrengende Aktivitäten sind jetzt zu vermeiden.Die Proteinzufuhr im Futter kann erhöht werden. Hierfür eignet sich sehr gut die Gabe von Welpenfutter. Zu diesem Zeitpunkt kann mit einer Ultraschalluntersuchung der Zustand der Trächtigkeit festgestellt werden.

Die Augen und die Nervenstränge im Rückenmark werden gebildet. Die Organbildung beginnt. In dem derzeitigen Zustand sind die Embryonen sehr stark defektgefährdet. Die Entwicklung der Zitzen beginnt.

22.02.2023 (Tag 22) ==> Heute hat Nouri einige Zeit nach ihrem Frühstück (Nassfutter) das erste Mal "gekötzelt". Es war zum Glück recht wenig. Nur ein kleiner Kleks. Aber dies ist für sie relativ ungewöhnlich, so dass es ein möglicher Hinweis auf eine Trächtigkeit sein könnte. Ihr Abendessen (BARF) wollte sie nicht nehmen. Ein halbes Käsebrot (damit sie überhaupt etwas nimmt) und eine halbe rohe Möhre hat sie dankbar angenommen. Manchmal hat es zudem den Anschein, als wenn sie in sich rein horchen würde.

Dies ist der beste Zeitpunkt, um die Trächtigkeit anhand des Herzschlags zu diagnostizieren. Die Embroynen sind etwas walnussgroß und sind gleichmäßig im Uterus verteilt.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Untersuchungen im Vorfeld, der Aufenthalt in Lübeck und eine unangenehme Begegnung an unserem Zaun mit einer Nachbarshündin Nouri so sehr gestresst haben, dass sie die Fruchtanlagen resorbiert hat. Aber dies hält die Tierklinik eher für unwahrscheinlich. Vermutlich werden wir lernen müssen mit der Ungewissheit und der Enttäuschung umzugehen.

Wir haben trotzdem einige wertvolle Erfahrungen hinzugewonnen und auch sehr nette Menschen kennen gelernt, die gerne einen Welpen von Nouri gehabt hätten. Nun müssen wir das Ganze erst einmal sacken lassen und legen uns dennoch schon einmal die Karten, ob wir bereits bei der nächsten Läufigkeit einen weiteren Versuch starten werden.