Gelenkerkrankungen beim Kromfohrländer
Ellbogendysplasie, Arthrose, Polyarthritis, Patella-Luxation und Lahmheiten
Allgemeine Infos zu Gelenkerkrankungen beim Kromfohrländer:
(Charly -Deibel- von der Heidehummel) (Crazy Jumpers Linos im Hundebuggy)
Die obigen Bilder (links und rechts außen) zeigen geschwollene Carpalgelenke von Kromi-Hündin Aysha von der Heidehummel, wie sie bei Arthrose und Polyarthritis (= Form der Autoimmunerkrankung) auftreten. Die langjährigen Entzündungen in den Gelenken mit den damit verbundenen Schonhaltungen führten im Laufe der Jahre zu deformierten Vorderläufen .
Verband und "Schutzanzug" nach Kreuzband-OP
Kreuzband-OP-Narbe
und war für Charly angenehmer als der klassische Plastikkragen
Massagen
Videodokumentation zur Arthrose-Therapie beim Kromfohrländer
Der nachfolgende Bericht über die Goldakupunktur bei der Kromi-Hündin Deetje vom Tüskendoor wurde uns freundlicherweise von der Kromi-Züchterin Christa Steinbrink ( Zwinger vom Steenbrook ) zur Verfügung gestellt.
Goldakupunktur - Februar 2012
Ein entscheidener Tag für Deetje
Anstatt Deetje wegen ihrer Arthrose den Rest ihrer Tage mit Schmerzmedikamenten vollzudröhnen, wollte ich zuvor die Möglichkeit der Goldimplantation ausprobieren.Ob es ihr wirklich helfen wird??? Dazu später mehr!
Tierärztliches Zentrum für Gold-Akupunktur
Im Wartezimmer beim Spezialisten für Goldakupunktur Dr. Schulze in Kamen.
Fürsorglich wird Deetje nach dem Eingriff von der Tierarzthelferin umsorgt.
Von der Schlafspritze noch etwas benommen.......
...wird sie zum Aufwachen auf eine gemütliche Decke gelegt
Knie und Ellenbogen
Einstichstellen Knie außen...............und......................Knie innen
Einstichstellen Ellenbogen außen............und.................Ellenbogen innen
Deetje nach der Goldakupunktur Zuhause
Und wie geht es weiter!?
In wenigen Fällen kann es schon innerhalb weniger Tage nach der Goldakupunktur zur vollständigen Schmerzfreiheit kommen. Der überwiegende Teil aber; und das sind ca. 70% der Tiere, tritt die Wirkung nach ca. 4 bis 6 Wochen ein.
Manchmal benötigt ein Hund aber auch einige Monate....
Ausführungen zur Ellbogendysplasie (ED) beim Kromfohrländer
Wie oben bereits ausgeführt, kommt die Ellbogendysplasie (ED) -auch als Ellenbogendysplasie bezeichnet- beim Kromfohrländer immer wieder einmal vor.
Ellbogendysplasie ist ein Sammelbegriff, unter dem verschiedene erbliche Entwicklungsstörungen beim Wachstum des Ellenbogengelenks zusammengefasst werden. Dies bedeutet, dass Ihr Kromfohrländer bei einer vorliegenden ED je nach Erscheinungsbild und Ausprägung aller Wahrscheinlichkeit nach eine Diagnose mit einer oder mehrerer der folgenden Bezeichnungen bekommen wird:
- Osteochondrosis dissecans (OCD) des inneren Rollkammes des Humerus
- Fragmentiertes Koronoid (FCP)
- Isolierter Processus anconeus (UAP)
- Mediales Kompartmentsyndrom Ellbogen-Inkongruenz
Doolittle vom Großoberfeld (* 27.01.2006 - 011.11.2017) mit kühlenden Quark-Umschlägen an den Vorderläufen, Diagnosen: Mediales Kompartmentssyndrom, Patellaluxation und autoimmune Polyarthritis
Ob ein Kromfohrländer eine ED entwickelt und welchen Verlauf die Erkrankung nimmt, hängt vermutlich von verschiedenen Faktoren ab. - So wird z.B. diskutiert, ob ein zu schnelles Wachstum im Welpenalter durch zu energiereiches Welpenfutter eine Rolle spielen könnte. Gesichert scheint jedoch zu sein, dass die erbliche Komponente bei Hunden generell am wichtigsten für die Entstehung der Ellbogendysplasie ist. Der Erbgang ist offenbar komplex und nicht jeder Kromi, dessen Elterntiere eine ED-Diagnose bekommen haben, entwickelt auch selber eine ED. Umgekehrt können allerdings Elterntiere, die selber ED-frei sind, die Anlage vererben und erkrankte Nachkommen bekommen. Bei manchen Linien lassen sich familiäre Häufungen von an ED erkrankten Kromfohrländern beobachten, so dass die Zuchtverbände an ED erkrankte Tiere in ihren Gesundheitsaufzeichnungen erfassen. Diese Daten sollten bei Zuchtplanungen und der Weiterentwicklung von Zuchtstrategien mit einbezogen werden.
Vielfach zeigen an ED erkrankte Kromfohrländer schon im Alter von ca. 3 Jahren vorübergehende Lahmheiten und Schonhaltungen ohne dass eine Ursache dafür gefunden wird. Gerade im Frühstadium wird eine ED häufig übersehen. Gesicherte Diagnosen werden oftmals erst nach einer Computertomographie (CT) gestellt. Auch eine Arthrose in den Ellenbogengelenken ist oftmals eine Folgeerscheiung einer vorliegenden ED.
Je nach Entwicklung und Fortschreiten der ED wird vielfach eine Operation von betroffenen Ellenbogengeleken erforderlich. Auf der Homepage unseres Zuchtvereins ProKromfohrländer ist an dieser Stelle ein Bericht zu einer solchen OP beim Kromfohrländer veröffentlicht.
Die obigen Bilder zeigen Doly nach der Operation
Die Besitzer von Doolittle vom Großoberfeld, der an ED, Patellaluxation und auch an Polyarthrits -einer Autoimmunerkrankung- erkrankt war, haben auf ihrer Homepage die Krankheitsgeschichte von Doly sehr gut dokumentiert, so dass wir gerne auf diese Ausführungen hinweisen möchten, die Sie unter dem folgenden Link finden können:
Doolittles Krankheitsgeschichte
Das nachfolgende Video zeigt Doly bei der Physiotherapie auf dem Wasserlaufband:
Seit wenigen Jahren gibt es auch eine unter dem Namen "PAUL" praktizierte neue OP-Methode, von der betroffene Kromi-Besitzer uns schon positive Rückmeldungen gegeben haben. Unter den folgenden Links sind Ausführungen zu dieser Methode zu finden:
http://www.mueller-heinsberg.de/html/ellbogendysplasie_paul.html
http://www.yourdogmagazin.at/11544-2/
Auch in dieser Praxis machten betroffene Kromi-Besitzer gute Erfahrungen:
( Glatthaarkromi Charly wurde in den Wochen nach der ED-Operation viel mit Intelligenzspielzeug beschäftigt)
In Anbetracht der von-Willebrand-Problematik in der Rasse der Kromfohrländer empfehlen wir -sofern noch nicht durch den Züchter Ihres Kromis geschehen- vor einer Ellenbogen-OP eine Testung auf die von-Willebrand-Erkrankung durchführen zu lassen, um bei Vorliegen dieser Erkrankung entsprechende Vorsorgemaßnahmen während und nach der OP (z.B. Vorrätighalten von Blutplasma und Anlegen von Druckverbänden) durchführen zu können, um übermäßige Blutungen und Komplikationen zu vermeiden.
Nachfolgend ein exemplarischer Befund von einer betroffenen Kromi-Hündin:
Anamnese
Die Hündinzeigt seit dem dritten Lebensjahr intermitierende Lahmheit vorne rechts, links, dann auch hinten, wurde schon abgeklärt, keine eindeutigen Befunde, seit 3 Monaten deutliche Lahmheit vorne links
Klinische Untersuchung
In der Bewegung zeigte dieser Kromfohrländer vorne beidseits weniger raumgreifende Bewegung auf hartem Untergrund gerade und auf der Volte leichte Lahmheit vorne rechts, auf weichem Boden praktisch normal, deutliche Umfangsvermehrung Ellenbogen rechts und links, dito in Carpus rechts, hochgradgie Atrophie Mm. supraimd infraspinatus rechts und links
Diagnostische Massnahmen
Radiologie Schultergliedmasse rechts
Diagnose/Verdachtsdiagnose
1) FPC Ellenbogen rechts und links
2) deutliche erosive Zone im Carpus mit Arthrose
Eine erfolgreiche ED-OP, ein guter Heilungsverlauf und anschließende physiotherapeutische Anwendungen bringen den betroffenen Kromfohrländern, i.d.R. eine wesentlich verbesserte Lebensqualität zurück.
Bericht zur autoimmunen Polyarthritis bei Carat -Destiny- bi de Uihlenstraat
Carat -Destiny- bi de Uihlenstraat
Geb. 18.07.2010 / 7Jahre
Dies ist unsere Geschichte die hoffentlich andern hilft, schneller zu einer Diagnose zu kommen, damit nicht so viel Zeit vergeht, Schmerzen für den Hund, Gedanken an Einschläfern und natürlich auch Kosten entstehen….
Im Januar 2017 bekam Destiny eine kleine kahle Stelle am Ellbogen vorn, die von alleine abheilte. (ca. 20ct Stück groß) Später tauchten diese Verkrustungen immer wieder in Intervallen im Ohr auf von ca. 4Wochen, die aber auch von alleine immer wieder abheilten. Kein Jucken auch nicht ansteckend. Es wurde ein leichter Milbenbefall vermutet der alleine heilte.
Dann hat alles im April 2017 angefangen, ohne ersichtlichen Grund konnte Destiny vorne rechts nicht mehr auftreten. Es wurde 1x Metacam gegeben und alles war gut. Also wohl nur verstaucht.
(Video von Mai 2017)
Anfang Mai plötzlich wieder auf derselben Seite, wieder ohne Grund, konnte sie ihr rechtes Bein nicht mehr aufsetzen. Es ging zum TA, das Bein wurde geröntgt und auf dem Bild konnte man eine Veränderung der Elle und Speiche sehen. Diagnose: Verdacht auf Knochenkrebs, Überweisung an eine TK, Metacam auf Dauer verordnet. Durch das Metacam hörte das Humpeln auf, allerdings fing sie trotz der Medikamente plötzlich hinten links an zu lahmen. In der TK wurde dann ein CT vom Rücken gemacht, es wurden beide Vorderbeine geröntgt, Biopsie der Veränderung am Vorderbein, ebenso von den stark vergrößerten Lymphknoten an beiden Hinterbeinen. Das Ergebnis war in allen Fällen ohne Befunde, kein Krebs, keine Bandscheibe, keinerlei andere Knochenveränderungen. Ein großes Aufatmen und als Diagnose: sehr starke Entzündung im Vorderbein 8-10 Wochen Metacam.
Leider baute Destiny weiter ab, sie frisst schlechter, bekommt immer stärker Probleme auf der Hinterhand wenn sie z. B. Aufstehen möchte. Allgemein sieht man ihr an das es ihr nicht gut geht. Also wieder Termin in der TK. Es wird die Hinterhand/Hüfte untersucht. Lymphknoten weiterhin geschwollen. Diagnose Adduktorenzerrung.
Destiny schläft viel, nimmt weiter ab, frisst immer schlechter. Dies alles wird auf das Metacam geschoben, sie wird apatisch. Dann bekommt sie Fieber. Termin bei TA Untersuchung des Rückens. Diagnose: Cauda Equina, wir sollen MRT Termin machen. Ich habe meine Zweifel, wegen des Fiebers u.a. Ich lasse noch ein Blutbild machen, teste auch auf Anaplasmose und Borreliose. Blutergebnisse ok, Borreliose ohne Wert, Anapl. liegt bei 4, lt. TA erst ab 8 liegt eine Anapl. vor.
Außerdem suche ich mir Hilfe bei einer THP. Diese untersucht den Urin und stellt fest das der Eiweißwert erhöht ist, tastet den Bauch ab in der Nierengegend reagiert Destiny sehr empfindlich.
Parallel dazu auch noch Physiotherapie besucht, Verspannungen und Blockaden gelöst. Desti müsste wieder gut aufstehen und laufen können. Man sieht ihr aber die Schmerzen an und es wird auch nicht besser.
Da THP und Physio und ich nicht ganz an die Diagnose Cauda Equina glauben, Desti Fieber hat trotz Antibiotika wieder Termin in der TK zum Ultraschall.
Inzwischen ist Destiny in kurzer Zeit von 12,8kg auf 11,7kg runter. In der TK wird nochmal eine Rückenuntersuchung gemacht, Temperatur bei 40Grad, Ultraschall zeigt eine Tennisballgroße Zyste am Eierstock. Wir sind froh endlich den Verursacher gefunden zu haben. Destiny wird einen Tag später operiert.
Wir lassen sie kpl. kastrieren. Pathologie Ergebnis es handelt sich um eine mit Eiter gefüllte Zyste, Gewicht 11.4kg.
Ein paar Tage später ist das Fieber wieder da, Wundwasseransammlung, Husten aber mit Medikamenten usw bekommen wir auch das in Griff. Es sollte aufwärts gehen.
Ende August ist sie endlich Fieberfrei, die Lymphknoten in den Hinterbeinen werden kleiner.
Es geht ihr besser, es gibt gute und schlechte Tage. Plötzlich tritt das Humpeln auf, inzwischen auch wieder vorn rechts, hinten links und/oder rechts. Wenn sie läuft geht es meist besser. Beim Aufstehen immer noch Probleme. Hochspringen ist Tagesform abhängig, einen Moment geht es, halben Tag später fehlt die komplette Kraft und sie liegt.
1x Tag Spaziergang mehr geht nicht, der Rest des Tages wird dann meist verschlafen, sie scheint gealtert zu sein. Probleme beim Aufstehen weiterhin und im liegen strampelt sie hinten links mit dem Bein, wie wegstrampeln, findet mit dem Bein keine Ruhe.
Wir wollen ihr und uns etwas Ruhe gönnen und nicht schon wieder zum TA. Ende September ein warmer Tag und sie kann auf 3 von 4 Beinen nicht wirklich auftreten. An beiden Vordergelenken kann man deutlich sehen das sie geschwollen sind. Jeder Tag ist anders. Besser dann wieder total schlecht.
Durch Britta bekomme ich die Information das Destinys Vater eine Autoimmunerkrankung und bereits verstorben ist, außerdem äußert sie das erstemal den Verdacht Polyathritis. Ich google das mal im Internet und auch wenn doch sehr viel passt, möchte ich das nicht glauben.
(Video und Bild aus Oktober 2017)
Anfang Oktober machen wir einen Termin bei Dr. Fleig./TK Bielefeld. Destiny wiegt inzwischen unter 11 kg und wirkt müde und schlapp. Es fallen sofort die geschwollen Gelenke auf, es werden nochmal Blutuntersuchen auf ANA (Autoimmun) gemacht, Ergebnis negativ. Auch die Schübe an den Ohren sind ein Hinweis an eine Autoimmunerkrankung. Am Ende bleibt uns nur eine Punktion der Gelenke.
Die Flüssigkeit ist trüb und was auf Entzündung hinweist, kein Blut in der Flüssigkeit somit liegt keine von außen bedingte Verletzung vor.
Diagnose: AI Polyathritis.
Bisher war es immer sehr wichtig das Destiny vorher noch kein Cortison bekam, sonst verfälscht es die Werte. Jetzt bekommt sie Cortison in einer mittleren Dosis, da dies nicht reicht wird es erhöht auf 25mg/pTag. Weitere Kontrollbesuche und das Cortison wird langsam runtergefahren, jetzt liegen wir bei 5mg pro Tag. Außerdem bekommt sie auch als Dauergabe Azathriopin 25mg pro Tag und noch einen Magenschoner.
Heute im März 2018 geht es wieder richtig gut. Sie ist ein lebenslustiger Hund wieder, läuft springt und ist frech und laut wenn ihr was nicht passt, was oft der Fall ist.
Das Fell hat sich verändert, sicherlich auch durch die Kastration, die Haut verändert sich zu Pergamentartig, und die Macken an den Ohren, sind leider inzwischen dunkel geworden. Wir müssen drauf achten das sie nicht unbedingt krank wird, durch beide Medikamente wird das Immunsystem runtergefahren und das Cortison sorgt auch für Dauerhunger, aber wir haben unsere verrückte Maus wieder und egal wie lange, wir machen das Beste daraus. Sicherlich war z.B. die Zyste am Ende ein Zufallsbefunde der rechtzeitig erkannt wurde, aber es wäre bei der Suche nach der Ursache eine große Hilfe gewesen wenn wir eher erfahren hätten das auch ihr Vater eine AI hatte. So hätten wir schon eher den Verdacht beim TA geäußert und vielleicht hätten wir dann doch etwas Zeit und vor allem Schmerzen uns allen ersparen können.
Viele Grüße von Destiny, Joice
Und Fam. Weiß
Nachtrag 5.6.18
Inzwischen hat Desti sich einen Zeh gebrochen der sehr langsam nur wieder heilt, da das Cortison das Knochenwachstum hemmt. Da es aber ein äußerer Zeh ist, und sie keine Probleme hat lassen wir es auch ohne Verband von alleine heilen. 3 Wochen Verband und die Haut veränderte sich deutlich, die Wolfkralle entzündete sich.
Ende des Jahres wird ein aktuelles Blutbild gemacht.